deutscher Politiker; SPD; MdR 1906-1918; zentrale Rolle in der Novemberrevolution; Reichswehrminister 1919/20; Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover 1920-1933
* 9. Juli 1868 Brandenburg/Havel
† 30. November 1946 Hannover
Wirken
Gustav Noske wurde am 9. Juli 1868 als Sohn eines Webers in Brandenburg a.H. geboren. Nach harter Jugend war er in einer Kinderwagenfabrik und war später als Holzarbeiter in Halle, Frankfurt a.M. und Liegnitz tätig. Gleichzeitig tat er sich in der sozialdemokratischen Bewegung hervor. Im Jahre 1897 trat er als Redakteur in die Schriftleitung des sozialdemokratischen Blattes seiner Vaterstadt Brandenburg a.H. ein, übersiedelte aber schon im nächsten Jahre in gleicher Eigenschaft nach Königsberg und war später in Chemnitz Chefredakteur der "Volksstimme". In Königsberg und Chemnitz gehörte er dem Stadtrat an. Bei einer Nachwahl im Febr. 1906 kam er in den Reichstag, dem er seither ohne Unterbrechung angehörte. Hier trat er als Redner der Sozialdemokraten, namentlich in Militär-, Kolonial- und auswärtigen Fragen hervor, wobei er ein ruhiges, besonnenes Urteil und ebensolche Formen zeigte. Sein Buch "Kolonialpolitik und Sozialdemokratie" erschien 1914 kurz vor dem ersten Weltkrieg.
Als im November 1918 in Kiel die Matrosen-Revolution ausbrach, wurde er zur Regelung der Dinge von der neuen Regierung, dem Rat der Volksbeauftragten, dorthin entsandt ...